Beschreibung des externen Busses der ProLine

Der Bus besteht aus zwei Adernpaaren, vier Einzelleitungen und einem Schirm:

  • RS-485-Paar symmetrisch erdfrei 120 Ohm, verdrillt, geschirmt
  • NF-Adernpaar symmetrisch erdfrei, verdrillt, geschirmt
  • Einzelleitung "Emergency" bzw. "Status"
  • Einzelleitung "Busy"
  • Einzelleitung "+24V"
  • Einzelleitung "0V"
  • Schirm

  • Der Steuerbus RS-485 arbeitet im Halbduplex-Betrieb. Dieser ermöglicht den Einsatz von mehreren Mastern an einer Zwei-Draht-Leitung. Das gleichzeitig immer nur ein Gerät als Master auf den Bus zugreifen kann, wird durch die "Busy"-Leitung sichergestellt, die vorm Senden von jedem Gerät abgefragt wird. Ist diese besetzt (LOW = 0V), muß das betreffende Gerät warten, bis der Bus wieder freigegeben wird (High = +24V).

    Das Adernpaar der RS-485-Schnittstelle muß zwingend an beiden Enden mit je einem 120-Ohm-Abschlußwiderstand versehen werden, sonst kommt es zu Fehlfunktionen aufgrund von Reflektionen an den Kabelende. Alle angeschlossenen Geräte sind busmäßig als gleichwertig zu betrachten und können daher in beliebiger Reihenfolge verdrahtet werden. Die PSS-224 kann also auch in der Mitte zwischen den Sprechstellen liegen. Eine sternformige Verdrahtung ist nicht möglich.

    "Emergency" und "Busy" sind Open-Kollektor-Leitungen. In der PSS-224 ist jeweils ein 1kOhm-Widerstand gegen "+24V" gelegt, in der PSS-224A jedoch nicht. Die angeschlossenen Geräte werten diese Leitung aus oder ziehen sie auf die "0V"-Schiene. Es ist also auch möglich, durch einen externen Taster "Emergency" auf "0V" zu ziehen und damit einen Alarm auszulösen. Es sollte aber sicherheitshalber ein Schließer mit Transistor-Inverter verwendet werden, um das Risiko von Kontaktproblemen auszuschließen.
    Die Alarmauslösung von einer Sprechstelle aus erfolgt über den RS-485-Bus.

    Für eine zuverlässige Funktion des Systems ProLine wird eine stabile Gleichspannung von 24V +/- 20% benötigt. Die Querschnitte der Versorgungsleitungen "+24V" und "0V" des Busses zu den Sprechstellen müssen ausreichend dimensioniert sein, um in jedem Betriebszustand eine Gleichspannung von mindestens 18V an der Sprechstelle sicher bereitzustellen.

    Da die "Emergency"-Leitung bei den neueren Systemen nicht mehr benötigt wird, kann sie bei Verwendung von analogen Mikrofon-Wandsprechstellen PWM-101 als "Status"-Leitung benutzt werden.


    Copyright © 2004-2007 by Stefan Günther. All rights reserved.