ZWÖNITZ (Spi). Die fünften "Zwäntzer Hutzentage" sind vorüber. Zwischen Marktplätz und "Wind"
waren am Wochenende Tausende von Besuchern auf den Beinen, die nicht nur aus Zwönitz, sondern
auch von weit her kamen.
Höhepunkt des ersten engebirgischen Volksfestes am 1.Adventswochenende im Ort war der Hutzen-
und Lichtlohmd. Im Vorjahr aus der Taufe gehoben, hat sich die überwiegend aus eigenen
Kräften gestaltete Vorweihnachtsveranstaltung einen solchen Namen gemacht, daß sie dreimal
über die Bühne gehen mußte.
Auch bei Tageslicht wurde es ein urgemütlicher Hutzenohmd. Rings um den "Wind" war der zu
einer solchen Veranstaltung gehörende Winter eingekehrt, und die Besucher mußten sich erst
durch den Schnee hoch zum "Feldschlößchen" kämpfen. Drinnen im Saal herrschte Hutzenstimmung.
Auch das an der Decke hängende Blechbüchsenarrangement der Diskoscheinwerfer konnte die
Besucher in der mit Liebe hergerichteten Hutzenstube auf der Bühne nicht sonderlich stören.
Viele im übervollen Saal waren aktiv an der Hutzerei beteiligt, als Mitglied des mit
kirchlichen und volkstümlichen Weihnachtsliedern auftretenden Kirchenchores, als Angehörige
der Zwönitzer Chorgemeinschaft, die sich mit erzgebirgischen Volksliedern empfahl, oder als
Erzgebirgsmusikanten und Bergbläser. Anneliese Claus brillierte allein und mit Partnern, mit
lustigen Erzählungen in Sketchen und auch gesanglich, als sie zur Suche der Spitznamen
aufforderte, die in ihrem Scherzlied versteckt waren.
"Is wor fei richtich schieh", war die Meinung der Besucher, die auch ohne eigene künstlerische
Mitwirkung am Hutzen beteiligt waren: Denn neben dem Singen und Musizieren gehörte auch das
"Assen" und Trinken dazu. Daß die Versorgung mit flotter Bedienung klappte, dafür sorgte auch
der "Groß-Bäck" aus Kühnhaide. Der spendierte den Hutzenbesuchern etliche Teller Kuchen. "Nu
fahlt nur noch dr Koffee" animierte Anneliese Claus weitere Sponsoren.
Auch mit der feierlichen "Fanfarensinfonia" und der Intrade von Johann Sebastian Bach,
virtuos von den Bergbläsern geboten, wurde es keineswegs sentimental-gemütlich. Dafür sorgten
die "Randfichten". Aus war es mit verträumter Hutzenstimmung, als das Johanngeorgenstädter
Gesangsduo Stimmung in den Saal brachte. Sogar die Finger, der auf der Bühne arbeitenden
Klöpplerinnen wurden unruhig. Sie erhielten herzlichen Beifall, wie auch die Sänger vom Sosaer
Männerchor. Jene boten anspruchsvolle Spitzentitel und machten nach einem Weihnachtsliedermedley
Platz für das Finale einer lockeren, lustigen und besinnlichen Hutzen-Estrade. Nicht nur
zur Begleitung, sondern auch zum Tanz spielten die Zwönitzer Erzgebirgsmusikanten auf.
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